13. Dezember 2024

Was hat die Sklaverei mit der Hautfarbe und dem Rassismus zu tun?

Rassismus ist im Moment – neben Corona – in aller Munde. Gerade in den USA kam es in den letzten Wochen und Monaten immer wieder zu sogenannten Rassenunruhen und Rassismusvorwürfen vor allem gegen die Polizei.

Doch woher kommt der Rassismus ursprünglich? Was hat er mit der Hautfarbe zu tun und ist seine Ursache die Sklaverei auf dem nordamerikanischen Kontinent?

Sklaven in der Bronzezeit und der Eisenzeit (Antike) waren Menschen, die aus finanzieller Not sich selbst oder ihre Kinder verkauften oder durch Kriege bzw. Überfälle in Gefangenschaft gerieten und dann als „Kompensation für die Kriegskosten“ in die Sklaverei verkauft wurden. Dazu gab es auch Sklaven, die aus Beziehungen unter Sklaven oder die Schwängerung einer Sklavin durch ihren Herrn in die Sklaverei geboren wurden.

Diese Sklaven hatten zumindest bei den Griechen und Römern auch bestimmte – sehr eng eingegrenzte – Rechte, z.B. auf ihr Leben und Umstände. Sklaven waren meist ersetzbar und wurden auch oftmals wie wir heute Geräte einsetzen behandelt: Wegwerfprodukte.

Aber: Sklaven konnten aufsteigen. Sie konnten sich von ihrem Herrn freikaufen. Ja, sie durften Geld verdienen und besitzen. Sehr häufig wurden vor allem Haussklaven von ihrem Besitzer nach dessen Tod in die Freiheit entlassen. Arbeitssklaven hatten die Hoffnung, Führungskräfte zu werden und so mitunter die Freiheit durch ihre besonderen Dienste zu erlangen.

Eine rassistische Unterdrückung lag in der Antike in der Regel nicht vor. Gerade afrikanische Sklaven, wie die nubischen, wurden zu hohen Preisen gehandelt.

Erst später, nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches, kam durch die religiösen Aspekte ein Untermenschenaspekt in die Sklaverei hinzu.

Im Gefolge der arabischen Eroberungen übernahmen islamische Denker hellenistische Klimatheorien; sie gebrauchten die Farben Schwarz‚ Rot/Hellbraun und Weiss, um ganze Ethnien in eine rassenmässige Hierarchie zu bringen; damit schufen sie eine neue «wissenschaftliche» Rassenlehre.

Der große Avicenna versicherte, extremes Klima produziere «Sklaven von Natur»

Siehe verlinkten Artikel am Ende.

Islamische Gelehrte sahen in den „weißen“ und „schwarzen“ „Rassen“ minderwertige Menschen, die es zu unterdrücken galt. Dies führte dazu, das islamische Herrscher große Mengen an Sklaven aus den Turkvölkern für ihre Armeen kauften. Diese wurden islamisiert und zu einer äußerst schlagkräftigen Armee gedrillt.

Die aus den Turkvölkern hervorgegangenen osmanischen Herrscher kauften in großem Maßstab „weiße, christlich geborene“ Kinder aus den Balkanländern, bildeten diese islamisch aus und drillten sie ebenfalls zu einer gefürchteten Armee.
Dabei waren in der islamischen Welt die Osmanen nicht als arabisch anerkannt. Noch heute werden die Türken teilweise nicht vollständig in der Arabischen Liga anerkannt, da sie nicht arabischen Ursprungs sind.

Diese ursprünglich arabische Rasseneinteilung wurde letztlich von den Europäern übernommen. Mit dem Unterschied, dass „weiße“ nun die „Herrenrasse“ und „schwarz“ sowie „rot“ als die zu beherrschenden „Rassen“ wurden.

Arabische Fürsten begannen auf dem Landwege, südlich der Sahara Sklaven zu fangen. Europäer kamen mit Schiffsflotten und kauften Sklaven, die sie in der Karibik gegen Zucker und Tabak tauschten, welches in England und Kontinentaleuropa zu Gold gemacht wurde. Ein großes Handelsdreieck entstand. An diesem verdienten in großem Maßstab neben den aufstrebenden englischen Banken auch der ehemalige „Pirat der Queen“ – Sir Francis Drake.

Die europäischen Siedler in Nordamerika brachten ihre „Rasseneinteilung“ mit. Die ursprüngliche „rote“ Rasse der Araber traf von der Hautfärbung nun auf die gesamtamerikanische Urbevölkerung zu. Sowohl in Mittel- und Südamerika wurden die dortigen Völker als Untermenschen betrachtet und gnadenlos ausgebeutet. In Nordamerika waren sie einfach nur den sich schnell nach Westen ausbreitenden Siedlern im Wege. Sie waren Konkurrenten um die Weideplätze, Wasserstellen, Siedlungsgebiete und wurden mit massiven militärischen Mitteln in Reservate „zum eigenen Schutz“ getrieben. Das sie dort zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig hatten, wurde bewusst in Kauf genommen.

In der Karibik und den Golfanrainerstaaten der entstehenden USA wurde sehr viel Landwirtschaft betrieben. Große Güter entstanden, die durchaus mit denen im römischen Reich verglichen werden können: sklavereibasierte Landwirtschaft.
Die enormen Produktionsmengen verlangten nach enormen Menschenmengen. Die Arbeitsbedingungen verschlangen jedoch auch enorme Mengen an Menschen. Diese mussten immer mehr ersetzt werden. Maschinen, die diese Arbeit effizient übernehmen konnten gab es noch nicht oder sie waren teurer als Sklaven.

Durch die europäischen Siedler wurde also neben dem Hautfarbenrassismuss auch die fast ausschließlich „schwarze“ Sklaverei in die heutige USA gebracht. Daraus bildete sich heraus, dass schwarze, dunkelbraune und rote Menschen minderwertige Menschen seien. Diese Ansicht breitete sich noch einmal – unter anderem durch Handlungsreisende und Rückkehrer – auch in Europa aus.

Trotz der Sklavenbefreiung nach dem Bürgerkrieg in den USA sind afroamerikanischstämmige Menschen weiterhin stark benachteiligt worden. So wurden sie im ersten Weltkrieg zwar gerne in die Armee aufgenommen und in Europa eingesetzt. Jedoch wurden rein „weiße“ und „schwarze“ Regimenter aufgestellt. Die „schwarzen“ Regimenter wurden französischen Regimentern zur Seite gestellt. Die Franzosen waren überrascht, wie gut diese kämpften und auch wunderten sich, warum „schwarze“ Soldaten nicht neben „weißen“ kämpfen durften. Die USA hatten Rassentrennung. Nicht nur in den Südstaaten fand diese statt, auch die Nordstaaten übernahmen – wenngleich weniger ausgeprägt und stark – den Rassismus.

Im folgenden Artikel vom 27.03.2021 der Neuen Züricher Zeitung NZZ finden Sie die Grundlage meiner Äußerungen.

Sklaven von Natur – über die Entstehung des Hautfarbenrassismus (nzz.ch)

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